Nur noch 2 Millionen Tonnen
Auf das immer knappere Angebot an Qualitätsweizen in Deutschland hat der Getreidemarktexperte Ludwig Striewe bei der Mitgliederversammlung des Verbandes "Der Agrarhandel" hingewiesen. Aufgrund der Vorgaben zur Stickstoffeinsparung sank die Produktion laut Striewe von 5,8 Mio. Tonnen im letzten Jahrzehnt auf nunmehr nur noch 2 Mio. Tonnen. Der Fachmann beklagt zudem zu magere Ertragszuwächse in Europa.
Die Vorgaben zur Stickstoffeinsparung haben in Deutschland zu einer deutlich geringeren Produktion von Qualitätsweizen geführt. Darauf hat der Getreidemarktexperte Ludwig Striewe von der BAT Agrar GmbH & Co. KG bei der Mitgliederversammlung des Branchenverbandes "Der Agrarhandel" (DAH) kürzlich in Magdeburg hingewiesen. "Wir werden voraussichtlich im dritten Jahr in Folge beim Weizen deutlich weniger als 12% Rohprotein erzielen", stellte Striewe fest. Die Menge an Weizen mit mehr als 14% Protein sei von 5,8 Mio. Tonnen im letzten Jahrzehnt auf nunmehr nur noch 2 Mio. Tonnen gesunken.
Besonders kritisch sieht Striewe außerdem die Ertragssteigerungen in Europa im Vergleich zu anderen Ländern, insbesondere den USA. Während man dort vor allem durch Innovationen und den Einsatz neuer Techniken in den vergangenen 20 Jahren zwischen 40 und 60% höhere Erträge habe erzielen können, sei der Fortschritt in Europa mit mageren 4% nicht ansatzweise ausreichend, um Europas Verpflichtung bei der Versorgung der stetig steigenden Weltbevölkerung zu erfüllen. "Gerade in Deutschland berauben wir uns selbst verschuldet der Möglichkeiten, die wir als Gunststandort eigentlich hätten", beklagte der Agrarmarktexperte. AgE