Rekordernte in Deutschland erwartet
Deutschlands Kartoffelanbauer können sich freuen. Laut der vorläufigen amtlichen Auswertung haben sie in diesem Jahr voraussichtlich eine Rekordernte eingefahren. Erwartet wird ein Gesamtaufkommen von etwa 12,7 Mio. Tonnen. Ausschlaggebend waren eine größere Anbaufläche und gute Erträge. Die Landwirte hatten allerdings mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen.
Für die diesjährige Kartoffelernte deutet sich trotz wechselhafter und teils schwieriger Wetterbedingungen ein Rekordergebnis an. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) am Dienstag (24.9.) mitteilte, weist die vorläufige amtliche Auswertung eine Gesamtmenge von rund 12,7 Mio. Tonnen aus. Das wären 9% mehr als 2023, während der mehrjährige Durchschnitt sogar um 17% übertroffen würde.
Ausschlaggebend für das sehr gute Ergebnis ist laut Ministerium die Anbaufläche, die von den Landwirten gegenüber dem Vorjahr um 9% auf 289.300 Hektar ausgedehnt wurde. Dies ist das größte Kartoffelanbauareal seit 2004. Vor allem in Niedersachsen hatten die Ackerbauern ihre Kartoffelfläche vergrößert. In dem Bundesland wird eine Ernte von voraussichtlich 6,3 Mio. Tonnen erwartet, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 15% entsprechen würde.
Aber auch die guten Erträge haben dem Agrarressort zufolge zu dem erwarteten Rekordaufkommen an Kartoffeln beigetragen. Im bundesweiten Schnitt soll der Ertrag bei etwa 440 dt/ha liegen; dies entspricht in etwa dem Vorjahreswert. Der mehrjährige Durchschnittsertrag wird nach aktuellem Stand um 7% überschritten. Hinsichtlich des Preises sah es laut Ministerium zunächst gut aus. Die Erzeugerpreise für Frühkartoffeln hätten zunächst auf einem noch höheren Niveau als 2023 gelegen. Das größere Angebot aus der Ernte habe allerdings für ein rasches Absinken gesorgt.
Schwierige Anbaubedingungen
Nach Darstellung des Ministeriums konnten die Kartoffelanbauer trotz erschwerter Auspflanzbedingungen im Frühjahr von den gefüllten Bodenwasservorräten und günstigen Wachstumsbedingungen profitierten. Der zunehmende Krautfäuledruck infolge der warm-feuchten Witterung sei für die Betriebe jedoch herausfordernd gewesen. Es sei damit zu rechnen, dass die Pilzerkrankung die Kartoffelqualität regional beeinträchtigen werde. Allerdings sei es für eine abschließende Beurteilung noch zu früh.
Das Ministerium weist darauf hin, dass bislang erst 46% der insgesamt knapp 700 Probeflächen aus der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung (BEE) ausgewertet worden seien. Deshalb könnten sich beim endgültigen Ergebnis der Kartoffelernte noch Abweichungen ergeben. AgE