Februar-Ware unter 500 Euro
Die Rapspreise an den Terminmärkten sind weiter unter Druck. An der Matif rutschte der Februarkontrakt wieder unter die Marke von 500 Euro/t. Zuletzt trübten die Zollpläne des kommenden US-Präsidenten Trump die Preisaussichten ein. Die Zölle, wenn sie kommen, dürften kanadische Rapsöllieferungen umlenken. Derweil rechnet der IGC noch mit einer Ausweitung des globalen Rapanbaus um gut 1%.
Die Rapsterminpreise haben nach dem Hoch Mitte November deutlich nachgegeben. Am Mittwoch (27.11.) rutschte der an der Matif gehandelte Februarkontrakt wieder unter die Marke von 500 Euro/t. Analysten zufolge haben die Zollpläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump die Preisaussichten aktuell eingetrübt. Zuletzt ging nämlich der weitaus überwiegende Teil der kanadischen Rapsöllieferungen in die USA. Kommen die Zölle von 25% auf Waren aus dem Nachbarland, dürfte ein Teil dieser Exportmengen umgelenkt werden.
Da hilft auch die Erwartung nicht mehr viel, dass Statistics Canada seine Schätzung der landeseigenen Rapsernte 2024 im Dezember-Bericht voraussichtlich um 1 Mio. Tonnen senken wird. Mitte September waren die Statistiker dort von einer Rapsernte von 18,98 Mio. Tonnen ausgegangen, verglichen mit 18,19 Mio. Tonnen im Vorjahr. Befürchtet wird zudem, dass auch die Importe aus der EU von Trump aufs Korn genommen werden.
An der Matif setzte sich die Abwärtsbewegung denn auch fort. Für den vorderen Rapskontrakt wurden am Mittwoch gegen 18:00 Uhr nur mehr 497 Euro/t gezahlt. Gegenüber dem diesjährigen Hoch von 543 Euro/t, das am 18. November markiert wurde, bedeutete das ein Minus von 8,5%. Verglichen mit dem im Februar verzeichneten Tief von 407,50 Euro/t waren es aber noch 22% mehr.
Getreiderat erwartet Rapsanbau auf Rekordniveau
Die besseren Preise haben die Landwirte in der EU laut dem Internationalen Getreiderat (IGC) veranlasst, den Rapsanbau zur Ernte 2025 um schätzungsweise etwa 4% auf 6,0 Mio. Hektar auszuweiten. Global rechnet der IGC aber nur mit einer Zunahme um 1,4% auf 44,1 Mio. Hektar. Es wäre nach Angaben der Union zur Förderung der Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) jedoch die größte Rapsanbaufläche aller Zeiten.
Derweil deuten jüngste Berichte aus Deutschland der UFOP zufolge darauf hin, dass sich die Rapsbestände überwiegend in einem guten Zustand befinden, trotz regional starker Herbstniederschläge sowie der Trockenheit in Ostdeutschland zur Aussaatzeit. Nur ein kleiner Teil der Flächen musste neu eingesät werden.
In Kanada und Australien beginnt die Rapsaussaat zur Ernte 2025/26 erst in einigen Monaten. Derzeit geht der IGC davon aus, dass der Anbau in beiden Ländern ausgeweitet wird vorausgesetzt, die Nachfrage bleibt stetig. In den USA wird mit einem ein Flächenplus von gut 8% gerechnet. Ausschlaggebend dafür ist nach Recherchen der Agrarmarkt Informations-GmbH die deutlich gestiegene Rapsölnachfrage der US-Biokraftstoffhersteller infolge der nationalen Förderung.
Aber auch die Importnachfrage der EU nach Rapssaat fiel zuletzt deutlich höher aus. Von Juli bis Ende September 2024 wurden 1,32 Mio. Tonnen der schwarzen Ölsaat aus Drittstaaten bezogen; das war ein Viertel mehr als in der Vorjahresperiode. AgE