EFSA empfiehlt Ende der Einzelboxen

|   news

Kälber sollten in den ersten Lebenswochen in kleinen Gruppen untergebracht werden. Die Haltung in Einzelboxen müsse vermieden werden. Dies empfiehlt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in ihrem heute in Parma vorgelegten wissenschaftlichen Gutachten an die Brüsseler Kommission zur Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung.

Kälber sollten in den ersten Lebenswochen in kleinen Gruppen untergebracht werden. Die Haltung in Einzelboxen müsse vermieden werden. Dies empfiehlt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in ihrem heute in Parma vorgelegten wissenschaftlichen Gutachten an die Brüsseler Kommission zur Überarbeitung der EU-Tierschutzgesetzgebung. Bekanntlich will die Kommission noch in diesem Jahr neue Vorschläge zur Novellierung der bestehenden Verordnungen präsentieren.

 

Die EFSA unterstreicht in ihrer Studie, dass Kälber "ausreichend Platz zum Ausruhen und Spielen sowie Zugang zu bequemer Einstreu" benötigen. Zudem sollte Kälbern ab einem Alter von zwei Wochen "langgeschnittenes ballaststoffreiches Futter wie Heu" zur Verfügung gestellt werden. Überdies müsse die Futtermenge im Laufe der Zeit schrittweise erhöht werden. Dies sei erforderlich, damit die Tiere ausreichend wiederkäuen könnten und ihr Eisenbedarf gedeckt werde.

 

Wissenschaftliche Erkenntnisse hätten zudem gezeigt, dass Kälber mit begrenztem Kontakt zum Muttertier häufig unter Isolationsstress leiden würden und nicht säugen könnten, heißt es weiter im EFSA-Gutachten. Um ihr Wohlbefinden zu verbessern, sollten die Jungtiere daher nach Maßgabe der Wissenschaftler "mindestens einen Tag lang zusammen mit dem Muttertier gehalten werden".

 

Ein längerer Kontakt wird von der EFSA aufgrund "der Vorteile hinsichtlich des Tierwohls sowohl für das Kalb als auch für die Kuh" empfohlen. Bekanntlich werden in der europäischen Milchviehhaltung Kälber bisher meist spätestens nach wenigen Stunden abgesetzt und dann aus hygienischen Gründen ein bis zwei Wochen in Einzelboxen gehalten.

 

Im Rahmen der in der Farm-to-Fork-Strategie angestrebten Überarbeitung des EU-Tierschutzrechts hat die Behörde in Parma bereits Bewertungen zum Wohlergehen von Zuchtschweinen, Masthühnern und Legehennen sowie Tieren beim Transport veröffentlicht. Dem Vernehmen nach arbeitet die EFSA aktuell noch an Bewertungen zum Wohlergehen von Milchvieh sowie von Enten, Gänsen und Wachteln. Die Gutachten hierzu sollen zeitnah veröffentlicht werden. AgE/kl

Zurück