Terminpreise geben nach

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Die US-Farmer kommen mit der Sojaaussaat zügig voran. In Kombination mit einer rückläufigen Bohnenvermahlung im April sorgte dies zum Monatswechsel für Preisdruck bei den CBoT-Sojafutures. Angesichts dieser negativen Vorgaben verbilligten sich auch die Matif-Rapsfutures, obwohl Stratégie Grains und die EU-Kommission ihre Prognosen für die Rapsernte in der Gemeinschaft herabsetzten.

Matif-Raps gerät in den Abwärtssog der Sojakurse in Chicago.

Die Sojabohnenkurse an der Leitbörse in Chicago haben zum Monatswechsel deutlich nachgegeben und drückten auf die Rapspreise an der Pariser Terminbörse. Der Bohnenfuture mit Fälligkeit im November 2024 wurde in der US-Metropole am Dienstagmorgen (4.6.) gegen 10.50 Uhr hiesiger Zeit für 11,66 $/bu (395 Euro/t) gehandelt; das waren 5% weniger als das Zwischenhoch vom 23. Mai. Laut Analysten steht jetzt die untere Begrenzungslinie des Ende Februar gestarteten charttechnischen Aufwärtstrends vor einem Test.

 

Für "bärische" Stimmung an der Börse in Sachen Sojabohnen sorgte zuletzt das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA). Nach Angaben der Washingtoner Fachleute war die Sojaaussaat am Sonntag (2.6.) bereits auf 78% der geplanten Flächen abgeschlossen; damit wurden der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre um 5 Prozentpunkte übertroffen. Außerdem lag der Anteil der aufgelaufenen Pflanzen mit 55% um 3 Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt.

 

Außerdem berichtete der US-Verband der Ölsaatenverarbeiter (NOPA) von einer Einschränkung der Sojavermahlung im April im Vergleich zum Vormonat um 15,5%. Diesen ersten Rückgang in der laufenden Vermarktungssaison 2023/24 begründete NOPA mit hohen Bohnenpreisen und einer nachlassenden Nachfrage nach Biokraftstoffen.



Aufwärtstrend vom Matif-Raps im Test

Die bärische Stimmung der Akteure am Chicagoer Sojaterminmarkt drückte auf die Matif-Rapskurse. Der Pariser Rapskontrakt auf Ware zur Lieferung im August 2024 wurde am Dienstagvormittag (4.6.) für 476,75 Euro/t gehandelt; das waren 22 Euro/t oder 4,4% weniger als das am 23. Mai markierte Zehnmonatshoch. Damit steht auch hier die untere Begrenzungslinie des mittelfristigen Aufwärtstrends vor einem Test.

 

Allerdings setzte das Pariser Analystenhaus Stratégie Grains seine Prognose für die diesjährige Rapsernte in der Europäischen Union am Montag (3.6.) um 200.000 Tonnen auf 17,9 Mio. Tonnen herab. Wenige Tage zuvor, nämlich am 30. Mai, hatte die EU-Kommission ihre betreffende Voraussage um 300.000 Tonnen auf 19,1 Mio. Tonnen gesenkt; das wären 600.000 Tonnen Rapssaat weniger als 2023 geerntet wurden. AgE

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