Schlachtschweinemarkt
Die Schlachtschweinepreise in Deutschland und den Nachbarländern treten weiterhin auf der Stelle. Die Mäster hoffen nun auf Impulse durch die Fußball-EM und später die Olympischen Spiele. Aus dänischer Sicht sind das etwas größere Schweineangebot in der EU sowie das gegenüber dem Vorjahr schwächere Exportgeschäft die Gründe für den ausbleibenden Preisanstieg.
In Sachen Schweinepreis hat sich auch in der ersten vollen Juniwoche nichts Wesentliches getan. Der von den Mästern für diesen Monat erhoffte Preisanstieg ist vorerst ausgeblieben. Die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) beließ ihren Leitpreis am Mittwoch (5.6.) mit 2,20 Euro/kg Schlachtgewicht ein weiteres Mal unverändert. Das nicht zu umfangreiche Schweineangebot finde zügig seine Käufer, stellte die VEZG fest. Insgesamt würden ausgeglichene Marktverhältnisse überwiegen.
Auch in Österreich änderte sich der Leitpreis nicht. Der Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) beließ seinen Preis bei 2,16 Euro/kg Schlachtgewicht. Er nutzte das Bild "eines Langstreckenlaufes ohne Zwischensprint", um den Schweinemarkt zu beschreiben. Scheinbar wolle dieser für die in den nächsten Wochen zu laufende Strecke vorerst keine Luft vergeuden, so der VLV am Donnerstag (6.6.). Hoffnung setzt der Verband auf die Fußball-EM und später die Olympischen Spiele; diese könnten oder sollten auch für Preisdynamik sorgen.
Auch in Frankreich blieb die Notierung stabil, und zwar bei 2,003 Euro/kg Schlachtgewicht. Der Marché du Porc Breton stellte ebenfalls am Donnerstag fest, dass es dem Fleischmarkt immer noch an ausreichenden Impulsen fehle. Dies gelte vor allem für Nebenprodukte, für die es aufgrund der schwächeren Importnachfrage der Drittländer an Absatzmöglichkeiten mangele.
Der Marketingdirektor des Schlachtkonzerns Danish Crown, Mads Stougaard, nannte jüngst als einen Grund für die anhaltende Seitwärtsbewegung, dass es in der EU ein paar Prozent mehr Schweine als vor einem Jahr gebe. Das gelte auch für Deutschland. Das Angebot genüge, um die Nachfrage zu decken.
Abschlag in Spanien
Auch zum Monatswechsel hatte sich wenig am EU-Schweinemarkt getan. In der Woche zum 2. Juni wurden Tiere der Handelsklasse E laut Angaben der Brüsseler Kommission im gewogenen Schnitt aller Mitgliedstaaten für 220,85 Euro je 100 Kilogramm Schlachtgewicht abgerechnet; das waren 0,17 Euro oder 0,1% mehr als in der Vorwoche. Das Vorjahresniveau wurde damit um 7,3% unterschritten.
Überdurchschnittlich stark stieg in der Berichtswoche der Preis in Schweden und den Niederlanden, nämlich um 2,1% sowie 1,4%. Moderatere Aufschläge zwischen 0,3% und 0,8% wurden aus Irland, Ungarn, Rumänien und Litauen gemeldet. Stabil beziehungsweise nahezu unverändert blieben die Notierungen für Schlachtschweine in Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Österreich und Polen. Spanien meldete indes einen Abschlag von 0,9%, übertroffen nur von Lettland mit 1,1% und der Slowakei mit 1,3%. AgE